Traditionelle Naturheilverfahren

Schröpfen

Das Schröpfen stammt aus der traditionell chinesischen Medizin. Es hat aber schon vor langer Zeit Einzug in die westliche, naturheilkundliche Medizin gefunden.

Es gibt zwei Arten voneinander unterschiedlichen Arten des Schröpfens: Das trockene Schröpfen und das blutige Schröpfen.

Das trockene Schröpfen:
Beim Schröpfen wird ein Unterdruck im Schröpfkopf erzeugt, welcher das darunterliegende Haut-Unterhautgewebe in das Schröpfglas saugt. Die Schröpfköpfe bleiben so lange auf der bearbeiteten Stelle bis sich die Haut unter der Schröpfglocke bläulich verfärbt.

Wenn der Schröpfkopf über den eingeölten Rücken gezogen wird, spricht man von der Schröpfkopfmassage.

Das blutige Schröpfen:
Bei der blutigen Schröpfung wird die Haut mit einer sterilen Einmallanzette skarifiziert (angeritzt), so dass Blut austritt. Über diese Stelle wird dann ein Schröpfkopf aufgesetzt. In diesen hinein entleert sich das in der Muskelverhärtung stehengebliebene Blut.

Die wesentlichen Angriffspunkte des Schröpfens sind das Blut- und Lymphsystem zu verbessern, den Tonus in den Reflexzonen zu verbessern und über die diese segmental die zugehörigen Organe zu beeinflussen.

Anwendung findet das Schröpfen bei:

  • Muskelverspannungen
  • Arthrosen
  • Schmerzen im Bereich Bewegungs- und Muskelapparat
  • Reflexzonentherapie bei Erkrankungen der inneren Organe

Baunscheidtieren

Das Baunscheidtieren ist ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren, welches auf der Reizung der Haut beruht. Der Erfinder dieser Therapie war Carl Baunscheidt, der von 1809 – 1873 lebte.

Für das Verfahren wird ein von Baunscheidt entwickeltes Stichelgerät, der sog. Lebenswecker benutzt. Die Einstiche sorgen für eine Hautreizung, es tritt jedoch kein Blut aus. Anschließend wird die Haut mit dem Baunscheidt-Öl eingerieben, welches zu einer Hautreizung mit Quaddelbildung und Hautrötung führt.

Die Wirkung der Baunscheidt-Therapie:
Durch den Hautstichler und die anschließende Einreibung mit dem speziellen Baunscheidt-Öl wird die Haut gereizt, dies führt zu einer Anregung der Durchblutung im betroffenen Areal. Reflexartig werden die mit dem Areal in Verbindung stehenden Organe über den cuti-viszeralen-Effekt angeregt. Außerdem hat das Baunscheidtieren einen der Lymphdrainage ähnlichen Effekt, das bedeutet der Lymphfluss wird angeregt. Nach der Behandlung zeigt sich häufig eine Reaktion des vegetativen Nervensystems in Form von Wärme und Entspannung, im weiteren Verlauf aber auch ein vitalisierende Wirkung.

Indikationen für das Baunscheidtieren sind beispielsweise:

  • Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäulenbeschwerden
  • Bandscheibenschäden
  • Lumbalgien und Ischialgien
  • allgemeine Schmerz- und Reizzustände
  • Verkrampfungen
  • chronische Entzündungen
  • rheumatische Erkrankungen
  • Gicht
  • Arthrosen
  • Lungenleiden
  • Migräne
  • Neuralgien